Verkehrsverein
Liedtext: Mein Heimatdorf
Verfasser: W. Fischer
Schau von der "Höh" Hunsrück und Haardt,
den Potsberg dort und hier die "Wart“
Schau auf den Fels den Buchenstamm
Komm wandre mit durch Schlucht und Klamm!
Wo Tälchen viel der Lambsbach eint
der Westrich dir zuschönst erscheint
liegt friedlich, schmuck wie eine Braut
mein Heimatdorf in Wäldern traut
Von Saar und Blies, von Bruch und Glan
der Bergmann kommt und Hüttenmann
wo zwischen Wies und Waldesdom
den Acker pflügt der Landmann fromm
wo Tälchen viel der Lambsbach eint
als Gottesburg die Kirch erscheint
liegt friedlich, schmuck wie eine Braut
mein Heimatdorf in Wäldern traut
Du Waldesbraut im Lambsbachtal
mein Jugendglück ruf mir zurück!
Es blüht die Liebe nur einmal
im Vaterhaus, im Mutterblick
wo Tälchen viel Bechhofen eint
der Westrich dir zuschönst erscheint
im Friedhof ruhn, die mir so lieb!
Mein Heimatdorf allein mir blieb.
Mallach wüte
- Eine Sage -
Zwei Männer aus Bechhofen arbeiteten im Forstbezirk "Hackbank". Der Waldhüter war bei ihnen. Er schnitt sich, als schwarze, unheildrohende Wolken aufzogen, ein Haselzweiglein und schob es in den Mund. Gleich darauf öffnete der Himmel seine Schleusen, Blitze zuckten, Donner krachten. Die drei flüchteten unter das schützende Blätterdach einer mächtigen Buche. Aber da fühlten sie sich nicht sicher, weshalb sie schon bald in langen Sätzen zur nahen Fichtenschonung eilten. Kaum hatten sie den Unterschlupf erreicht, als ein greller Blitz niedersauste, dem auf dem Fuß ein ohrenbetäubender Krach folgte. Die Buche war in der Mitte gespalten. Die beiden Männer waren so erschrocken, dass sie Reißaus nehmen wollten.
Doch der Waldhüter hielt sie zurück: "Keine Angst, ich bin ja bei euch! Mallach tut euch nichts. Er streitet sich wieder einmal mit den Karlsberggeistern. Habt ihr gesehen, wie sie davoneilten, als er seinen gefürchteten Donnerkeil unter sie warf? Seht, dieser Haselzweig hat uns drei beschützt. Ohne Zweig hätte er uns rücksichtslos unter der Buche erschlagen.“
Die beiden Männer glaubten in ihrer Angst gerne, was ihnen da der verschmitzte Waldhüter da vorgesetzt hatte. Sie blieben bis das Unwetter vorbei war und Mallach sich zu verdienter Ruhe niedergelegt hat.
Aufgefunden von Anneliese Hasenfratz in: Viktor Carl, Pfälzer Sagen, Landau/ Pfalz 1986 S.260 f.
Der schwarze Mann von Bechhofen
- Eine Geschichte -
Stehen da einmal der Brunne-Hannikel und der Franz-Henne in der Zeit um 'Peter und Paul' draußen im Hollerloch bei der Krumm' Mühle, um ihre Kornfelder zu betrachten, ob sie bald schnittreif sind. Da schreitet eine große, schwarze Schattenfigur unter breiter Hutkrempe mitten durch die aufgeregt lispelnden Ähren, die sich wie furchtsam beiseite biegen. Erschreckt ducken sich auch die beiden Männer hinter dem Wegrand. Erst als die Ähren wieder gleichmütig und friedlich wogten, rafften sie sich auf, um nach der Fährte des Schwarzen zu forschen. Aber kein Fußabdruck war zu sehen.
Einer von den beiden war ein andermal auf dem Heimweg im Walde zwischen Jägersburg und Waldmohr in Gesellschafft von zwei anderen Männern. Da lehnte der Schwarze neben dem Wege an einer Tanne. „Der hat's auf mich abgesehen“ sagte er, „aber wart, ich will ihm eins auswischen!“. Obwohl die beiden anderen ihn besorgt zurückhielten ging er hin und tat einen Stockhieb nach dem Kopf zu. Der Schlag traf den Baum so hart, dass die Rinde aufspritzte.
Seit der Zeit ist der Schwarze keinem Bechhofer mehr begegnet.
Die Sage vom Reiterbrunnen
Im einsamen und einzigartigen schönen Kirrberger Tal (1), im Lambsbachtal, dort, wo die Käshofer Strasse das Tal durchkreuzt, liegt am rechten Ufer bachaufwärts der berühmte Reiterbrunnen.
Doch hören wir, was die Sage zu berichten weiß:
Im Bache aber, der das Tal durchfließt, heißt eine länglich runde Erweiterung des Bettes der 'Reiterbrunnen'. Dieser soll seinen Namen von folgender Begebenheit haben. Als im Dreißigjährigen Kriege Gallas nach der Nördlinger Schlacht in den Westrich eindrang, wurde einer seiner Offiziere mit wichtigen Meldungen von einer Abteilung Reiter des Herzogs Bernhard von Weimar aufgespürt und verfolgt. Die Hetzjagd kam das Tal herauf, und der bedrängte Offizier wollte gerade über den Bach und seitwärts in den schützenden Wald gelangen. Da sprang sein Pferd unglücklicherweise in das Bachbett, und sofort versanken Mann und Ross vor den Augen der Verfolger.
Auch erzählt man sich, dass der Reiter plötzlich drei weiße Gestalten gesehen habe, die ihm von der gefährlichen Stelle aus zugewinkt hätten und denen er in sein Verderben gefolgt sei. Als man hier später Nachforschungen anstellte, fand man mit sieben aufeinandergestellten Wiesbäumen noch immer keinen festen Boden im sumpfigen Talgrund (2).
( 1)Karl Lohmeyer: Die Sagen der Saar von ihren Quellen bis zur Mündung. Saarbrücken 1952, S. 317
(2)Nacherzählung nach Karl Lohmeyer, Die Sagen der Saar, S. 318